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Der bisher älteste Nachweis einer Heirat ist aus der Abbildung ersichtlich:

"Georg Seitz allhier mit Anna Blauberger, weyllandt Michael Blaubergers hinterlassene eheleiblich Tochter, hier in der Pfarrkirche ehelich copuliert worden".

Quelle: Tachau Tomus I 1634-1669 *, oo Archiv Plzeň  08.11.1650. Anna starb 05.02.1678. Leider ist weder das Sterbealter, noch das Alter zur Hochzeit angegeben.

(Anm.: Das Wort weyllandt bedeutet der gewesene, verstorbene)

 

Wenn also Anna eine geborene Blohberger war und Michael ihr Vater, dürfte Anna um 1625 geboren worden sein und Ihr Vater Michael Ca. um 1600. Leider beginnen die Sterbematrikel erst im Jahre 1669. Wir werden über Michael also wohl nicht mehr allzu viel herausfinden können.

Davor habe ich lediglich in der Berni Rula von 1654 in Wosant den Namen Blowergker und in der Seelenliste (1651) für Wosant Ploberger gefunden. Die Schreibweise des Namens variert sehr. Erst ab etwa 1780 ist der Name Blohberger in dieser Schreibweise durchgängig gebräuchlich.

Vor 1658 gibt es leider noch keine belegbaren Dokumente. Möglich wäre jedoch auch, dass wegen der Kriegsereignisse ( 30. jähriger Krieg 1618-1648) Geburten und Hochzeiten einfach nicht genau eingetragen wurden.

Nachgewiesen ist als Urahn (Spitzenahn) Wolffgang Blohberger. Er wurde um 1661/1662 (errechnet nach dem Sterbeeintrag) geboren und heiratete am 24. Januar 1690 (urkundlich belegt) die am 23. August 1665 geborene Anna Cecelia Mürling. Ihr gemeinsamer Sohn, Andreas Blohberger, wurde am 21.02.1692, genau 300 Jahre vor der Geburt meiner Tochter, geboren. Sie heirateten in Tachau, können aber in Wosant gelebt haben. Andreas war von Beruf Brotbäcker und heiratete Eva Mentzl. Aus dieser Ehe gingen nachgewiesen fünf Kinder hervor. Wichtig für mich war Anna Margaretha Blohberger, die 1722 geboren wurde. Deren unehelicher Sohn, Johann Adam Blohberger, wurde um 1767 geboren. Nach Hochzeits- und Sterbeeinträgen aber eher um 1764. Anna Margaretha gebar ihren (bislang einzigen) Sohn laut Heiratseintrag des Johann Adam in Liebenstein. Leider konnte ich den Geburtseintrag dort noch nicht finden.

Offenbar verlagerte sich dieser Familienzweig ab dem Austritt der Anna Margaretha aus der Wirtschaft des Andreas im Zeitraum ab etwa 1745 in Richtung Graslitz/Schönau über Liebenstein. Allerdings sind auch für Wosant ab 1784 etliche Blohberger nachweisbar. Leider sind die mangels vorhergehender Dokumentation (alle alten voerherigen Kirchenbücher verbrannten) nicht in den Stammbaum integrierbar, oder wenn, dann fiktiv, gehören jedoch definitiv dazu.
Mein Zweig der Familie siedelte dann um 1870 nach Hof  in Bayern um. Hier spielte wohl die Liebe eine große Rolle, denn mein UrUrgroßvater heiratete dorthin. Mein Urgroßvater Johann wurde bereits in Hof geboren. 

Nach 1945 erfolgte die Vertreibung aus dem Sudetenland. Je nach damaligen Wohnort und einzelnem Zugtransport wurden die Blohberger in verschiedene Deutsche Regionen/Bundesländer ausgesiedelt. Die meisten jedoch flüchteten in den Westteil Deutschlands oder wurden dorthin ausgesiedelt. Die Zugtransportlisten liegen mir in Auszügen vor.

 

 

Zum Ende des II. Weltkrieges wohnte mein Urgroßvater (Bild links) jedoch schon in der Altmark. Meine Großmutter ist bereits dort geboren worden. Warum er um 1918 aus Hof in Bayern wegzog läßt sich nur vermuten.

 

Am ehesten werden es wohl wirtschaftliche Gründe gewesen sein, denn er hatte in Jübar eine Anstellung als Werkmeister gefunden. Immerhin ist auch er in diesen schweren Zeiten relativ alt geworden.

 

 

Er starb 1954.

 

 

Meine Urgroßmutter  (Bild rechts an ihrem 90. Geburtstag) habe ich noch persönlich kennen gelernt. Sie war eine sehr energische, aber auch liebe Frau, die sich immer um die Familie gekümmert hat. Sie wurde erst kurz vor Ihrem Tod im Alter von 94 Jahren pflegebedürftig. Und auch das nur eine kurze Zeit. Geistig war sie auch kurz vor ihrem Ableben topfit. Mehr möchte ich dazu gar nicht sagen, sonst komme ich schon fast in den Bereich der schützenswerten personenbezogenen Daten.

 

 

 

 

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